Das Klima in Marokko

Klimazone: Subtropen der nördlichen Hemisphäre

In immerhin 6 Monaten liegen die Durchschnittstemperaturen über 25 Grad. Angenehme Wassertemperaturen von bis zu 22 Grad laden in der warmen Jahreszeit sogar zum Baden ein. Der wärmste und zugleich regenreichste Landesteil ist Souss-Massa-Drâa. Der kälteste ist Tanger-Tétouan. Die beste Reisezeit ist aufgrund der wärmeren Temperaturen von Juli bis August. Touristisch weniger attraktiv sind dagegen die kalten Monate von November bis März.

Temperaturrekorde der letzten 74 Jahre

Die heißeste seit 1949 bis Januar 2023 gemessene Temperatur wurde von der Wetterstation Marrakesch gemeldet. Im Juli 2012 wurde hier die Rekordtemperatur von 49,6 °C gemessen. Den heißesten Sommer von Juli bis September, bezogen auf alle 13 Wetterstationen in Marokko unter 1520 Höhenmetern, verzeichnete man im Jahr 1976 bei durchschnittlichen 26,8 °C. Diese Durchschnittstemperatur wird im Regelfall alle 4 bis 6 Stunden erhoben werden, bezieht also auch die Nächte mit ein. Im Normalfall liegt dieser Wert bei 24,5 Grad Celsius.

Den kältesten Tag in diesen 74 Jahren vermeldete die Wetterstation Oujda. Hier fiel die Temperatur im Januar 2019 auf -3,8 °C. Oujda liegt dabei auf einer Höhe von 470 Metern über dem Meeresspiegel. Den kältesten Winter (Januar bis März) gab es im Jahr 1972 bei nur durchschnittlichen 11,3 °C. Üblich sind in Marokko etwa 1,8 Grad mehr bei 13,1 °C für diesen Dreimonatszeitraum.

Die meisten Niederschläge fielen im Dezember 1996. Mit Ø 16,0 mm pro Tag erfasste die Wetterstation Tanger die höchsten Werte der letzten 74 Jahre. Die auf das ganze Jahr bezogen regenreichste Region befindet sich übrigens an der Wetterstation Tetuan. Die trockenste Gegend liegt bei Ouarzazate.

Langzeitentwicklung der Temperaturen von 1990 - 2022

Anders als bei einzelnen Rekordwerten kann man eine Langzeitentwicklung nicht einfach über alle Wetterstationen des Landes herbeiführen. Sowohl die Anzahl als auch die Standorte ändern sich ständig. Ein simpel errechneter Durchschnittswert würde ein verfälschtes Ergebnis ergeben. Kommen in einem Jahr mehrere Messstationen in besonders kalten Berg- oder Küstenregionen hinzu, würde der Durchschnitt allein hierdurch bereits sinken. Fällt eine Station über die Sommer- oder Wintermonate aus, liefert sie keine Werte und verfälscht den Schnitt erneut. Die nachfolgende Langzeitentwicklung wurde daher auf nur 5 Messpunkte reduziert, um über einen möglichst langen Zeitraum tatsächlich vergleichbare Daten zu haben.

In den Jahren 1990 bis 2022 gab es im ganzen Land nur diese 5 Wetterstationen, die durchgehend Temperaturwerte gemeldet haben. Aus diesen Wetterberichten haben wir eine Langzeitentwicklung erstellt, die die monatlichen Durchschnittstemperaturen darstellt. Der heißeste Monat in diesem gesamten Zeitraum war der Juli 2022 mit 27,7 °C. Der Januar 2005 war mit durchschnittlichen 9,3 °C der kälteste Monat.

Die Jahresdurchschnittstemperatur lag in den Jahren nach 1990 bei ungefähr 17,4 °C und in den letzten Jahren vor 2022 bei rund 18,4 °C. Sie hat sich also in weniger als 33 Jahren um ungefähr 1,0 °C erhöht. Diese Tendenz gilt allerdings nur für die ausgewählten 5 Wetterstationen in Marokko. Eine erheblich umfangreicher angelegte Auswertung des globalen Temperaturanstiegs haben wir separat zur Verfügung gestellt.

Datenbasis und Methodik

Die Daten der einzelnen Messtationen basieren auf den Archiven des Deutschen Wetterdienstes, Einzelwerte gemittelt und um eigene Elemente ergänzt. Um einen repräsentativen Landesdurchschnitt zu ermitteln, wurden zunächst Durchschnittswerte pro Landesteil gebildet, die anschließend auf Landesebene zusammengefasst wurden. Befinden sich also überproportional viele Wetterstationen in einem eng umgrenzten Gebiet, so beeinflusst deren Anzahl nicht den Landesdurchschnitt. In Marokko selbst befinden sich 14 Stationen. In 8 Fällen wurden zudem benachbarte, aber nahegelegene Wetterstationen herangezogen, um genauere Werte zu erzielen.