Haiti verzeichnete im Jahr 2019 insgesamt 938.000 Touristen und lag damit nach absoluten Zahlen weltweit auf Platz 101.
Dass kleinere Länder in einem Vergleich der absoluten Gästezahlen regelmäßig schlechter abschneiden, liegt auf der Hand. Rechnet man die Zahl der Touristen auf die Einwohner Haitis um, so ergibt sich ein etwas vergleichbareres Bild: Mit 0,082 Touristen pro Einwohner lag Haiti im weltweiten Vergleich auf Platz 126. In der Karibik hinter Trinidad und Tobago auf Platz 21.
Haiti erwirtschaftete hiermit in 2018 allein im Tourismus-Sektor rund 524,98 Millionen Euro. Dies entspricht 3,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und circa 2 Prozent aller internationalen Tourismuseinnahmen in der Karibik.
Im Schnitt hat jeder der im Jahr 2018 eingereisten Touristen etwa 394 Euro ausgegeben.
Entwicklung des Tourismus-Sektors auf Haiti 1995 bis 2019
Die nachfolgende Grafik zeigt die Anzahl der ausländischen Touristen, die pro Jahr auf Haiti registriert wurden. Als Tourist gilt hierbei jeder, der mindestens eine Nacht im Land verbringt, dort aber nicht für länger als 12 Monate lebt. Insofern die Erhebung auch den Zweck der Reise beinhaltete, wurden Geschäftsreisen und andere Reisezwecke, die nicht dem Tourismus galten, bereits herausgefiltert. Die Anzahl der innerhalb des selben Tages Durchreisenden und z.B. Crew-Mitglieder von Schiffs- oder Flugzeugbesatzungen, wird in den meisten Ländern ebenfalls nicht als touristischer Zweck angesehen. Reist die selbe Person innerhalb eines Jahres mehrfach ein und aus, so zählt jeder Besuch erneut.
Die rote Linie entspricht dem Durchschnitt aller 21 Länder in der Karibik.
Entwicklung der Tourismuseinnahmen
Im Jahr 1995 lagen die Einnahmen aus dem Tourismus mit 65,94 Millionen Euro bei rund 3,2 Prozent des Bruttonationalproduktes. Dies entsprach bei damals rund 370.000 Touristen also etwa 178 Euro pro Person. Innerhalb von 23 Jahren hat sich die Abhängigkeit des Landes vom Tourismus nur wenig gesteigert. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie nahmen die Umsätze mit 524,98 Millionen Euro einen Anteil von 3,8 Prozent des Bruttonationalproduktes ein. Jeder Besucher gab also im Schnitt 394 Euro für seinen Urlaub auf Haiti aus.
Die vollständigen Zahlen für das Jahr 2020, also den Beginn der Corona-Pandemie liegen derzeit noch nicht vor. Weltweit wurden jedoch nationale und internationale Reisen eingeschränkt, einige Länder sogar ganz von der Außenwelt abgeschottet. Es wird mit drastischen Umsatzeinbußen gerechnet, die in einigen Ländern bis über 80% betrugen.
Alle Daten für Haiti im Detail
Jahr
Anzahl Touristen
Einnahmen
% vom BNP
Einnahmen pro Tourist
2019
938.000
2018
1,33 Mio
524,98 Mio €
3,8 %
394 €
2017
1,26 Mio
407,19 Mio €
3,1 %
323 €
2016
1,15 Mio
461,65 Mio €
3,7 %
400 €
2015
1,19 Mio
548,90 Mio €
4,1 %
461 €
2014
1,13 Mio
435,08 Mio €
3,8 %
386 €
2013
1,06 Mio
411,11 Mio €
3,7 %
386 €
2012
959.000
347,91 Mio €
3,3 %
363 €
2011
946.000
327,59 Mio €
3,5 %
346 €
2010
793.000
288,90 Mio €
3,2 %
364 €
2009
826.000
298,25 Mio €
3,6 %
361 €
2008
758.000
244,76 Mio €
3,4 %
323 €
2007
868.000
138,64 Mio €
2,0 %
160 €
2006
558.000
100,35 Mio €
1,7 %
180 €
2005
480.000
64,30 Mio €
1,1 %
134 €
2004
385.000
74,76 Mio €
1,5 %
194 €
2003
518.000
84,87 Mio €
2,0 %
164 €
2002
482.000
114,21 Mio €
1,8 %
237 €
2001
499.000
117,24 Mio €
1,7 %
235 €
2000
445.000
138,59 Mio €
1,9 %
311 €
1999
386.000
126,67 Mio €
3,3 %
328 €
1998
393.000
117,86 Mio €
3,5 %
300 €
1997
387.000
94,84 Mio €
3,2 %
245 €
1996
400.000
73,87 Mio €
3,3 %
185 €
1995
370.000
65,94 Mio €
3,2 %
178 €
Unsere Daten zu Touristenzahlen, Einnahmen und Ausgaben basieren auf den Angaben der World Tourism Organization (englisch). Um eine internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Daten jedoch für einige Jahre bzw. Länder manuell nachrecherchiert und korrigiert, wenn sie offensichtlich auch Tagesgäste ohne Übernachtungen enthielten. In diesen Fällen wurden die Daten den offiziellen Mitteilungen der jeweiligen nationalen Tourismusbehörden entnommen.
Die World Tourism Organization weist zusätzlich darauf hin, dass in einigen Ländern die Anzahl der Touristen nur an Flughäfen, in anderen auch an Grenzübergängen oder gar Hotels gezählt wird. Eine umfassende und verlässliche Angabe ist daher in kaum einem Land möglich.