Das Klima in Aserbaidschan

Klimazone: Der nördliche Teil Aserbaidschans liegt in der gemäßigten Klimazone, die südlicheren Gebiete in den Subtropen.

Das Klima in Aserbaidschan entspricht in weiten Teilen den deutschen Wetterbedingungen. Es ist kalt, nass und ein paar schöne Sommermonate sind auch dabei. Die wärmste und zugleich regenreichste Großregion ist Karabakh. Die kälteste ist Talysh. Die beste Reisezeit ist aufgrund der wärmeren Temperaturen von Juni bis September. Touristisch weniger attraktiv sind dagegen die kalten Monate von November bis März.

Temperaturrekorde der letzten 32 Jahre

Die heißeste seit 1991 bis Januar 2023 gemessene Temperatur wurde von der Wetterstation Yevlakh Airport gemeldet. Im Juli 2009 wurde hier die Rekordtemperatur von 42,5 °C gemessen. Den heißesten Sommer von Juli bis September, bezogen auf alle 7 Wetterstationen in Aserbaidschan unter 1340 Höhenmetern, verzeichnete man im Jahr 2017 bei durchschnittlichen 26,7 °C. Diese Durchschnittstemperatur wird im Regelfall alle 4 bis 6 Stunden erhoben werden, bezieht also auch die Nächte mit ein. Im Normalfall liegt dieser Wert bei 24,8 Grad Celsius. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur lag damals bei 33,3 °C.

Den kältesten Tag in diesen 32 Jahren vermeldete die Wetterstation Yevlakh Airport. Hier fiel die Temperatur im Januar 2009 auf -12,3 °C. Yevlakh Airport liegt dabei auf einer Höhe von 15 Metern über dem Meeresspiegel. Den kältesten Winter (Januar bis März) gab es im Jahr 2012 bei nur durchschnittlichen 2,7 °C. Üblich sind in Aserbaidschan etwa 2,2 Grad mehr bei 5,0 °C für diesen Dreimonatszeitraum.

Die meisten Niederschläge fielen im September 2016. Mit Ø 14,0 mm pro Tag erfasste die Wetterstation Astara die höchsten Werte der letzten 32 Jahre. Die auf das ganze Jahr bezogen regenreichste Region befindet sich übrigens an der Wetterstation Astara. Die trockenste Gegend liegt bei Naxcivan.

Langzeitentwicklung der Temperaturen von 2002 - 2022

Anders als bei einzelnen Rekordwerten kann man eine Langzeitentwicklung nicht einfach über alle Wetterstationen des Landes herbeiführen. Sowohl die Anzahl als auch die Standorte ändern sich ständig. Ein simpel errechneter Durchschnittswert würde ein verfälschtes Ergebnis ergeben. Kommen in einem Jahr mehrere Messstationen in besonders kalten Berg- oder Küstenregionen hinzu, würde der Durchschnitt allein hierdurch bereits sinken. Fällt eine Station über die Sommer- oder Wintermonate aus, liefert sie keine Werte und verfälscht den Schnitt erneut. Die nachfolgende Langzeitentwicklung wurde daher auf nur 1 Messpunkte reduziert, um über einen möglichst langen Zeitraum tatsächlich vergleichbare Daten zu haben.

In den Jahren 2002 bis 2022 gab es im ganzen Land nur diese 1 Wetterstationen, die durchgehend Temperaturwerte gemeldet haben (Gandja). Aus diesen Wetterberichten haben wir eine Langzeitentwicklung erstellt, die die monatlichen Durchschnittstemperaturen darstellt. Der heißeste Monat in diesem gesamten Zeitraum war der Juni 2013 mit 29,0 °C. Der Januar 2008 war mit durchschnittlichen -2,2 °C der kälteste Monat.

Die Jahresdurchschnittstemperatur lag in den Jahren nach 2002 bei ungefähr 14,3 °C und in den letzten Jahren vor 2022 bei rund 15,4 °C. Sie hat sich also in weniger als 21 Jahren um ungefähr 1,1 °C erhöht. Diese Tendenz gilt allerdings nur für die ausgewählten 1 Wetterstationen in Aserbaidschan. Eine erheblich umfangreicher angelegte Auswertung des globalen Temperaturanstiegs haben wir separat zur Verfügung gestellt.

Datenbasis und Methodik

Die Daten der einzelnen Messtationen basieren auf den Archiven des Deutschen Wetterdienstes, Einzelwerte gemittelt und um eigene Elemente ergänzt. Um einen repräsentativen Landesdurchschnitt zu ermitteln, wurden zunächst Durchschnittswerte pro Landesteil gebildet, die anschließend auf Landesebene zusammengefasst wurden. Befinden sich also überproportional viele Wetterstationen in einem eng umgrenzten Gebiet, so beeinflusst deren Anzahl nicht den Landesdurchschnitt. In Aserbaidschan selbst befinden sich 7 Stationen. In 3 Fällen wurden zudem benachbarte, aber nahegelegene Wetterstationen herangezogen, um genauere Werte zu erzielen.