Palästina verzeichnete im Jahr 2020 insgesamt 93.000 Touristen und lag damit nach absoluten Zahlen weltweit auf Platz 171.
Dass kleinere Länder in einem Vergleich der absoluten Gästezahlen regelmäßig schlechter abschneiden, liegt auf der Hand. Rechnet man die Zahl der Touristen auf die Einwohner Palästinas um, so ergibt sich ein etwas vergleichbareres Bild: Mit 0,019 Touristen pro Einwohner lag Palästina im weltweiten Vergleich auf Platz 173. In Vorder-Asien hinter dem Irak auf Platz 17.
Palästina erwirtschaftete hiermit in 2018 allein im Tourismus-Sektor rund 207,45 Millionen Euro. Dies entspricht 1,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und circa 0 Prozent aller internationalen Tourismuseinnahmen in Vorder-Asien.
Im Schnitt hat jeder der im Jahr 2018 eingereisten Touristen etwa 342 Euro ausgegeben.
Entwicklung des Tourismus-Sektors in Palästina 1996 bis 2020
Die nachfolgende Grafik zeigt die Anzahl der ausländischen Touristen, die pro Jahr in Palästina registriert wurden. Als Tourist gilt hierbei jeder, der mindestens eine Nacht im Land verbringt, dort aber nicht für länger als 12 Monate lebt. Insofern die Erhebung auch den Zweck der Reise beinhaltete, wurden Geschäftsreisen und andere Reisezwecke, die nicht dem Tourismus galten, bereits herausgefiltert. Die Anzahl der innerhalb des selben Tages Durchreisenden und z.B. Crew-Mitglieder von Schiffs- oder Flugzeugbesatzungen, wird in den meisten Ländern ebenfalls nicht als touristischer Zweck angesehen. Reist die selbe Person innerhalb eines Jahres mehrfach ein und aus, so zählt jeder Besuch erneut.
Entwicklung der Tourismuseinnahmen
Im Jahr 1995 lagen die Einnahmen aus dem Tourismus mit 186,83 Millionen Euro bei rund 7,8 Prozent des Bruttonationalproduktes. Innerhalb von 23 Jahren hat sich die Abhängigkeit des Landes vom Tourismus erheblich verringert. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie nahmen die Umsätze mit 207,45 Millionen Euro einen Anteil von 1,5 Prozent des Bruttonationalproduktes ein. Jeder Besucher gab also im Schnitt 342 Euro für seinen Urlaub in Palästina aus.
Die vollständigen Zahlen für das Jahr 2020, also den Beginn der Corona-Pandemie liegen derzeit noch nicht vor. Weltweit wurden jedoch nationale und internationale Reisen eingeschränkt, einige Länder sogar ganz von der Außenwelt abgeschottet. Es wird mit drastischen Umsatzeinbußen gerechnet, die in einigen Ländern bis über 80% betrugen.
Alle Daten für Palästina im Detail
Jahr
Anzahl Touristen
Einnahmen
% vom BNP
Einnahmen pro Tourist
2020
93.000
2019
688.000
2018
606.000
207,45 Mio €
1,5 %
342 €
2017
503.000
199,17 Mio €
1,4 %
396 €
2016
400.000
212,30 Mio €
1,5 %
531 €
2015
432.000
281,21 Mio €
2,2 %
651 €
2014
556.000
310,12 Mio €
2,9 %
558 €
2013
545.000
394,55 Mio €
3,9 %
724 €
2012
490.000
365,04 Mio €
3,8 %
745 €
2011
449.000
441,81 Mio €
5,5 %
984 €
2010
522.000
308,52 Mio €
4,2 %
591 €
2009
396.000
138,37 Mio €
2,4 %
349 €
2008
387.000
99,27 Mio €
2,0 %
257 €
2007
264.000
72,24 Mio €
1,7 %
274 €
2006
123.000
19,91 Mio €
0,47 %
162 €
2005
88.000
41,80 Mio €
1,0 %
475 €
2004
56.000
67,53 Mio €
1,8 %
1.206 €
2003
37.000
58,35 Mio €
1,7 %
1.577 €
2002
33.000
14,81 Mio €
0,39 %
449 €
2001
43.000
15,63 Mio €
0,35 %
364 €
2000
310.000
101,78 Mio €
2,2 %
328 €
1999
300.000
353,72 Mio €
8,8 %
1.179 €
1998
200.000
311,29 Mio €
8,5 %
1.556 €
1997
210.000
211,84 Mio €
6,4 %
1.009 €
1996
220.000
186,23 Mio €
7,1 %
846 €
Unsere Daten zu Touristenzahlen, Einnahmen und Ausgaben basieren auf den Angaben der World Tourism Organization (englisch). Um eine internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Daten jedoch für einige Jahre bzw. Länder manuell nachrecherchiert und korrigiert, wenn sie offensichtlich auch Tagesgäste ohne Übernachtungen enthielten. In diesen Fällen wurden die Daten den offiziellen Mitteilungen der jeweiligen nationalen Tourismusbehörden entnommen.
Die World Tourism Organization weist zusätzlich darauf hin, dass in einigen Ländern die Anzahl der Touristen nur an Flughäfen, in anderen auch an Grenzübergängen oder gar Hotels gezählt wird. Eine umfassende und verlässliche Angabe ist daher in kaum einem Land möglich.