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Tourismus in Thailand

Tourismus in Thailand

Thailand verzeichnete im Jahr 2019 insgesamt 40 Millionen Touristen und lag damit nach absoluten Zahlen weltweit auf Platz 5.

Dass größere Länder in einem Vergleich der absoluten Gästezahlen regelmäßig besser abschneiden, liegt auf der Hand. Rechnet man die Zahl der Touristen auf die Einwohner Thailands um, so ergibt sich ein etwas vergleichbareres Bild: Mit 0,56 Touristen pro Einwohner lag Thailand im weltweiten Vergleich auf Platz 62. In Südost-Asien nach Brunei auf Platz 2.

Thailand erwirtschaftete hiermit in 2020 allein im Tourismus-Sektor rund 13,45 Milliarden Euro. Dies entspricht 3,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und circa 45 Prozent aller internationalen Tourismuseinnahmen in Südost-Asien.

Weltweite Vergleiche:
Internationaler Tourismus
Liste der sichersten Reiseländer


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Beliebteste Destinationen in Thailand

Gleich sechs Städte in Thailand gehören zu den Top 100 der beliebtesten Destinationen weltweit. Im Jahr 2021 erreichte Bangkok den 45. Platz. Ermittelt wurde dieser Wert von Euromonitor, indem die Attraktivität der Städte über sechs verschiedene Bereiche analysiert und gewichtet wurde. Anders, als in den Vorjahren gibt es vor allem aufgrund mangelnder Reisedaten keine Rangliste mehr, die sich nach der Anzahl der Touristen orientiert.

StadtPlatz
Bangkok#45
Phuket#60
Pattaya#75
Chiang Mai#80
Samui#93
Krabi#97


Tourismus in Thailand

Ungefähr ein Drittel aller ausländischen Gäste stammen aus den Industrienationen Asiens und Australiens. Beliebte Reiseziele in Thailand sind vor allem:
  • Die Hauptstadt Bangkok mit dem Königspalast, großen Shopping-Malls und zahlreichen Tempeln
  • Phuket im Landessüden inkl. der umliegenden Inseln wie z.B. Ko-Phi-Phi
  • Die ehemaligen Hauptstädte Ayutthaya und Sukhothai mit den Ruinen der früheren Königspaläste
  • Chiang Mai im Nordwesten des Landes
  • Pattaya, etwa 150 km süd-östlich von Bangkok mit zahllosen Bars und Freizeitangeboten

US-Truppen als Auslöser des Massentourismus

Den größten touristischen Zuwachs und damit den Beginn des Reise-Booms verzeichnete Thailand Anfang der 1970er Jahre während und nach dem Vietnam Krieg. Bis zu 45.000 US-Soldaten waren damals in Thailand stationiert und verbrachten auch Ihre Urlaube im Land. Im Laufe weniger Jahre wurden die 7 US-Militärstützpunkte zu R&R-Sektoren ("Rest & Recreation") ausgebaut, in denen auch jene Soldaten ihren Front-Urlaub machten, die in anderen Regionen Südostasiens stationiert waren. Noch heute finden gemeinsame Militärmanöver mit jährlich bis zu 10.000 Soldaten in Thailand statt.

Nach dem Abzug der US-Truppen wurde das Land für seine freundliche Bevölkerung, die schönen Strände - aber auch für seine Prostitution bekannt. Da Langstreckenflüge früher noch erheblich teurer waren, kamen die damaligen Touristen zunächst nur aus den benachbarten Ländern. Erste Langzeitgäste waren die bekannten Hippies und Backpacker, die ein noch nahezu unberührtes Thailand erlebten. Berühmtestes Beispiel hierfür ist die in den 80er Jahren entstandene Full-Moon-Party auf der Insel Ko Pha-ngan. Was zunächst nur eine private Party war, steigerte sich in den kommenden Jahren zu einer festen Veranstaltung mit mehreren 100 Teilnehmern. Heute spricht man von der berühmtesten Party Asiens, zu der jährlich mehr als 30.000 Touristen strömen. Zwar hat die nun kommerzielle Massenveranstaltung immer noch den Ruf von Backpackern, Hippies und Aussteigern, tatsächlich besteht das Publikum aber schon seit Jahren überwiegend Jugendliche aus allen Schichten der internationalen Bevölkerung.

Umweltprobleme durch Massentourismus

Ein Land mit 70 Millionen Einwohnern und jährlich über 40 Millionen Touristen hat auch mit ernsthaften Umweltproblemen zu kämpfen. Zwar kommen erhebliche finanzielle Mittel mit den Touristen ins Land, wo jedoch Touristen sind, entstehen nicht nur Berge an Abfall in den Touristengebieten, sondern auch verschmutzte Wälder, Trinkwasserprobleme und viel zurückgedrängter Naturraum. Mit der Erschließung unzähliger Tauchgebiete wurden zahlreiche Korallenriffe und mit ihnen der Lebensraum vieler Fische zerstört. Mit der durch die Corona-Pandemie praktisch ausgefallenen Saison 2020/21 gab es für die Natur nach vielen Jahren wieder die Möglichkeit, sich ein Stück zu erholen.

Entwicklung des Tourismus-Sektors in Thailand 1995 bis 2019

Die nachfolgende Grafik zeigt die Anzahl der ausländischen Touristen, die pro Jahr in Thailand registriert wurden. Als Tourist gilt hierbei jeder, der mindestens eine Nacht im Land verbringt, dort aber nicht für länger als 12 Monate lebt. Insofern die Erhebung auch den Zweck der Reise beinhaltete, wurden Geschäftsreisen und andere Reisezwecke, die nicht dem Tourismus galten, bereits herausgefiltert. Die Anzahl der innerhalb des selben Tages Durchreisenden und z.B. Crew-Mitglieder von Schiffs- oder Flugzeugbesatzungen, wird in den meisten Ländern ebenfalls nicht als touristischer Zweck angesehen. Reist die selbe Person innerhalb eines Jahres mehrfach ein und aus, so zählt jeder Besuch erneut.

Angaben im Chart in Millionen Touristen. Die rote Linie entspricht dem Durchschnitt aller 11 Länder in Südost-Asien.

Touristen pro Jahr in Thailand

Entwicklung der Tourismuseinnahmen

Im Jahr 1995 lagen die Einnahmen aus dem Tourismus mit 6,78 Milliarden Euro bei rund 5,5 Prozent des Bruttonationalproduktes. Dies entsprach bei damals rund 6,95 Millionen Touristen also etwa 976 Euro pro Person. Innerhalb von 25 Jahren hat sich die Abhängigkeit des Landes vom Tourismus drastisch gesteigert. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie nahmen die Umsätze mit 57,50 Milliarden Euro einen Anteil von 11,83 Prozent des Bruttonationalproduktes ein. Jeder Besucher gab also im Schnitt 1.441 Euro für seinen Urlaub in Thailand aus.

Im Jahr 2020 brach der Umsatz mit Touristen aufgrund der Corona-Pandemie ein. Von den 57,50 Milliarden Euro (2019) blieben nur noch 13,45 Milliarden Euro übrig. Dies ist in Thailand ein Rückgang um 77 Prozent.

Tourismus Einnahmen pro Jahr in Thailand

Alle Daten für Thailand im Detail

JahrAnzahl TouristenEinnahmen% vom BNPEinnahmen pro Tourist
201939,92 Mio57,50 Mrd €11,83 %1.441 €
201838,18 Mio51,98 Mrd €12,11 %1.361 €
201735,59 Mio50,51 Mrd €12,50 %1.419 €
201632,53 Mio43,78 Mrd €11,72 %1.346 €
201529,92 Mio40,42 Mrd €11,18 %1.351 €
201424,81 Mio28,94 Mrd €9,4 %1.167 €
201326,55 Mio31,45 Mrd €9,9 %1.185 €
201222,35 Mio26,90 Mrd €8,7 %1.203 €
201119,23 Mio22,22 Mrd €8,3 %1.155 €
201015,94 Mio17,95 Mrd €7,0 %1.126 €
200914,15 Mio14,20 Mrd €7,0 %1.004 €
200814,58 Mio15,30 Mrd €7,7 %1.049 €
200714,46 Mio15,05 Mrd €7,8 %1.040 €
200613,82 Mio13,24 Mrd €7,5 %958 €
200511,57 Mio9,73 Mrd €6,4 %841 €
200411,74 Mio10,49 Mrd €7,6 %894 €
200310,08 Mio9,24 Mrd €6,9 %917 €
200210,87 Mio10,99 Mrd €7,7 %1.010 €
200110,13 Mio10,47 Mrd €7,8 %1.033 €
20009,58 Mio10,76 Mrd €7,9 %1.123 €
19998,65 Mio8,83 Mrd €7,4 %1.021 €
19987,84 Mio7,16 Mrd €7,0 %912 €
19977,29 Mio8,02 Mrd €6,0 %1.100 €
19967,24 Mio7,98 Mrd €5,7 %1.101 €
19956,95 Mio6,78 Mrd €5,5 %976 €


Unsere Daten zu Touristenzahlen, Einnahmen und Ausgaben basieren auf den Angaben der World Tourism Organization (englisch). Um eine internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Daten jedoch für einige Jahre bzw. Länder manuell nachrecherchiert und korrigiert, wenn sie offensichtlich auch Tagesgäste ohne Übernachtungen enthielten. In diesen Fällen wurden die Daten den offiziellen Mitteilungen der jeweiligen nationalen Tourismusbehörden entnommen.

Die World Tourism Organization weist zusätzlich darauf hin, dass in einigen Ländern die Anzahl der Touristen nur an Flughäfen, in anderen auch an Grenzübergängen oder gar Hotels gezählt wird. Eine umfassende und verlässliche Angabe ist daher in kaum einem Land möglich.

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