Bosnien und Herzegowina verzeichnete im Jahr 2020 insgesamt 197.000 Touristen und lag damit nach absoluten Zahlen weltweit auf Platz 158.
Dass kleinere Länder in einem Vergleich der absoluten Gästezahlen regelmäßig schlechter abschneiden, liegt auf der Hand. Rechnet man die Zahl der Touristen auf die Einwohner von Bosnien und Herzegowina um, so ergibt sich ein etwas vergleichbareres Bild: Mit 0,060 Touristen pro Einwohner lag Bosnien und Herzegowina im weltweiten Vergleich auf Platz 139. In Süd-Europa hinter Serbien auf Platz 13.
Bosnien und Herzegowina erwirtschaftete hiermit in 2020 allein im Tourismus-Sektor rund 383,47 Millionen Euro. Dies entspricht 1,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und circa 1 Prozent aller internationalen Tourismuseinnahmen in Süd-Europa.
Im Schnitt hat jeder der im Jahr 2020 eingereisten Touristen etwa 1.947 Euro ausgegeben.
Entwicklung des Tourismus-Sektors in Bosnien und Herzegowina 1997 bis 2020
Die nachfolgende Grafik zeigt die Anzahl der ausländischen Touristen, die pro Jahr in Bosnien und Herzegowina registriert wurden. Als Tourist gilt hierbei jeder, der mindestens eine Nacht im Land verbringt, dort aber nicht für länger als 12 Monate lebt. Insofern die Erhebung auch den Zweck der Reise beinhaltete, wurden Geschäftsreisen und andere Reisezwecke, die nicht dem Tourismus galten, bereits herausgefiltert. Die Anzahl der innerhalb des selben Tages Durchreisenden und z.B. Crew-Mitglieder von Schiffs- oder Flugzeugbesatzungen, wird in den meisten Ländern ebenfalls nicht als touristischer Zweck angesehen. Reist die selbe Person innerhalb eines Jahres mehrfach ein und aus, so zählt jeder Besuch erneut.
Entwicklung der Tourismuseinnahmen
Im Jahr 1998 lagen die Einnahmen aus dem Tourismus mit 231,22 Millionen Euro bei rund 6,2 Prozent des Bruttonationalproduktes. Dies entsprach bei damals rund 148.000 Touristen also etwa 1.562 Euro pro Person. Innerhalb von 22 Jahren hat sich die Abhängigkeit des Landes vom Tourismus nur wenig verringert. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie nahmen die Umsätze mit 1,09 Milliarden Euro einen Anteil von 6,1 Prozent des Bruttonationalproduktes ein. Jeder Besucher gab also im Schnitt 913 Euro für seinen Urlaub in Bosnien und Herzegowina aus.
Im Jahr 2020 brach der Umsatz mit Touristen aufgrund der Corona-Pandemie ein. Von den 1,09 Milliarden Euro (2019) blieben nur noch 383,47 Millionen Euro übrig. Dies ist in Bosnien und Herzegowina ein Rückgang um 65 Prozent.
Alle Daten für Bosnien und Herzegowina im Detail
Jahr
Anzahl Touristen
Einnahmen
% vom BNP
Einnahmen pro Tourist
2020
197.000
383,47 Mio €
2,2 %
1.947 €
2019
1,20 Mio
1,09 Mrd €
6,1 %
913 €
2018
1,05 Mio
971,21 Mio €
5,7 %
922 €
2017
923.000
871,03 Mio €
5,4 %
944 €
2016
778.000
790,50 Mio €
5,2 %
1.016 €
2015
678.000
715,64 Mio €
4,9 %
1.056 €
2014
536.000
568,31 Mio €
4,1 %
1.060 €
2013
529.000
566,22 Mio €
4,1 %
1.070 €
2012
439.000
533,94 Mio €
4,0 %
1.216 €
2011
392.000
518,68 Mio €
3,9 %
1.323 €
2010
365.000
499,36 Mio €
3,9 %
1.368 €
2009
311.000
539,86 Mio €
4,3 %
1.736 €
2008
322.000
620,75 Mio €
4,8 %
1.928 €
2007
306.000
586,65 Mio €
5,1 %
1.917 €
2006
256.000
524,05 Mio €
5,1 %
2.047 €
2005
217.000
447,71 Mio €
5,0 %
2.063 €
2004
190.000
407,59 Mio €
5,0 %
2.145 €
2003
165.000
357,14 Mio €
4,8 %
2.165 €
2002
160.000
324,66 Mio €
4,6 %
2.029 €
2001
139.000
311,52 Mio €
4,8 %
2.241 €
2000
171.000
266,35 Mio €
4,4 %
1.558 €
1999
147.000
242,07 Mio €
5,5 %
1.647 €
1998
148.000
231,22 Mio €
6,2 %
1.562 €
1997
115.000
Unsere Daten zu Touristenzahlen, Einnahmen und Ausgaben basieren auf den Angaben der World Tourism Organization (englisch). Um eine internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Daten jedoch für einige Jahre bzw. Länder manuell nachrecherchiert und korrigiert, wenn sie offensichtlich auch Tagesgäste ohne Übernachtungen enthielten. In diesen Fällen wurden die Daten den offiziellen Mitteilungen der jeweiligen nationalen Tourismusbehörden entnommen.
Die World Tourism Organization weißt zusätzlich darauf hin, dass in einigen Ländern die Anzahl der Touristen nur an Flughäfen, in anderen auch an Grenzübergängen oder gar Hotels gezählt wird. Eine umfassende und verlässliche Angabe ist daher in kaum einem Land möglich.