Alle Klimadiagramme dieser Seite ergeben sich aus den gesammelten Daten von 2 Messstationen. Alle Daten entsprechen den durchschnittlichen Monatswerten der letzten 20 Jahre.
Klimazone: Gemäßigte Zone der nördlichen Hemisphäre
Das Klima in Estland entspricht in weiten Teilen den deutschen Wetterbedingungen. Es ist kalt, nass und ein paar schöne Sommermonate sind auch dabei. Wirklich warm wird es hier nicht und die Badesachen kann man angesichts der Wassertemperaturen von allerhöchstens 16 Grad getrost zuhause lassen. Der wärmste und zugleich regenreichste Landesteil ist Tartu. Der kälteste ist Harju. Die beste Reisezeit ist aufgrund der wärmeren Temperaturen von Mai bis September. Touristisch weniger attraktiv sind dagegen die kalten Monate von November bis März.
Die heißeste seit 1957 bis Januar 2023 gemessene Temperatur wurde von der Wetterstation Tallinn Harku gemeldet. Im Juli 2018 wurde hier die Rekordtemperatur von 34,2 °C gemessen. Den heißesten Sommer von Juli bis September, bezogen auf alle 3 Wetterstationen in Estland , verzeichnete man im Jahr 2018 bei durchschnittlichen 17,7 °C. Diese Durchschnittstemperatur wird im Regelfall alle 4 bis 6 Stunden erhoben werden, bezieht also auch die Nächte mit ein. Im Normalfall liegt dieser Wert bei 15,3 Grad Celsius. Die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur lag damals bei 21,4 °C.
Den kältesten Tag in diesen 66 Jahren vermeldete die Wetterstation Tallinn Harku. Hier fiel die Temperatur im Februar 2012 auf -27,3 °C. Tallinn Harku liegt dabei auf einer Höhe von 34 Metern über dem Meeresspiegel. Den kältesten Winter (Januar bis März) gab es im Jahr 1963 bei nur durchschnittlichen -8,6 °C. Üblich sind in Estland etwa 6,3 Grad mehr bei -2,3 °C für diesen Dreimonatszeitraum.
Die meisten Niederschläge fielen im Juli 2004. Mit Ø 8,5 mm pro Tag erfasste die Wetterstation Tallinn Harku die höchsten Werte der letzten 66 Jahre.
Langzeitentwicklung der Temperaturen von 1991 - 2022
Anders als bei einzelnen Rekordwerten kann man eine Langzeitentwicklung nicht einfach über alle Wetterstationen des Landes herbeiführen. Sowohl die Anzahl als auch die Standorte ändern sich ständig. Ein simpel errechneter Durchschnittswert würde ein verfälschtes Ergebnis ergeben. Kommen in einem Jahr mehrere Messstationen in besonders kalten Berg- oder Küstenregionen hinzu, würde der Durchschnitt allein hierdurch bereits sinken. Fällt eine Station über die Sommer- oder Wintermonate aus, liefert sie keine Werte und verfälscht den Schnitt erneut. Die nachfolgende Langzeitentwicklung wurde daher auf nur 2 Messpunkte reduziert, um über einen möglichst langen Zeitraum tatsächlich vergleichbare Daten zu haben.
In den Jahren 1991 bis 2022 gab es im ganzen Land nur diese 2 Wetterstationen, die durchgehend Temperaturwerte gemeldet haben (Tallinn Harku, Tartu Toravere). Aus diesen Wetterberichten haben wir eine Langzeitentwicklung erstellt, die die monatlichen Durchschnittstemperaturen darstellt. Der heißeste Monat in diesem gesamten Zeitraum war der Juli 2010 mit 22,1 °C. Der Januar 2010 war mit durchschnittlichen -12,4 °C der kälteste Monat.
Die Jahresdurchschnittstemperatur lag in den Jahren nach 1991 bei ungefähr 5,9 °C und in den letzten Jahren vor 2022 bei rund 7,2 °C. Sie hat sich also in weniger als 32 Jahren um ungefähr 1,4 °C erhöht. Diese Tendenz gilt allerdings nur für die ausgewählten 2 Wetterstationen in Estland. Eine erheblich umfangreicher angelegte Auswertung des globalen Temperaturanstiegs haben wir separat zur Verfügung gestellt.
Datenbasis: Deutscher Wetterdienst, Einzelwerte gemittelt und um eigene Elemente ergänzt.
Globale Erwärmung nach KontinentenTemperaturen von 1950 bis 2023 für einzelne Kontinente. Größer Anstieg in Europa - Antarktis wieder kälter.