
Gesundheitswesen in Estland
Die Effizienz des Gesundheitswesens in Estland ist im weltweiten Vergleich eher überdurchschnittlich.
Die wohl wichtigste Kennzahl, mit der sich die Effizienz aller Maßnahmen zusammenfassen lässt, ist die
allgemeine Lebenserwartung. Also das theoretische Alter, das ein heute Neugeborenes potenziell erreichen wird. Im Moment liegt dieses Alter in Estland für Männer bei 74,2 und für Frauen bei 83,0 Jahren. Zum Vergleich: Weltweit liegt die Lebenserwartung etwa 6,3 Jahre niedriger (Männer: 69,8 / Frauen: 74,9 Jahre).
Insgesamt wird pro Einwohner eine Summe von 1.518,36 Euro veranschlagt, die jährlich auf Staatskosten für gesundheitliche Maßnahmen ausgegeben wird. Dies entspricht circa 6,8% des Bruttoinlandsproduktes. International liegt dieser Betrag bei durchschnittlich 1.047,51 Euro (~ 9,8% des jeweiligen BIP).
Zurück zur Übersicht: EstlandAusbreitung des Corona-Virus in Estland
Seit Beginn der Pandemie bis zum 28. Mai 2023 wurden in Estland 618.608 Infizierte und 3.001 Todesfälle gemeldet.
Die insgesamt 618.608 infizierten Menschen entsprechen aktuell einem Anteil von 46,55% der Gesamtbevölkerung.
Aktueller Impfstatus
Nach offiziellen Angaben der WHO sind zum Stichtag am 16. April 2023 insgesamt 2,20 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Neuere Angaben liegen der WHO noch nicht vor. 845.066 Menschen haben mindestens eine Impfung erhalten (63,6%). Die Booster-Impfung erhielten 487.178 Personen (36,7%).
842.103 davon gelten in Estland als vollständig geimpft (= 63,4%).Damit gehört Estland bei der Impfversorgung lediglich zum Mittelfeld. In 112 Ländern liegt die Impfquote höher.
Gewicht und Größe
| Männer | Frauen |
---|
Körpergröße | 182 cm | 168 cm |
BMI | 27,0 | 26,0 |
Gewicht | 89,9 kg | 73,7 kg |
Krankheiten
| Estland | Ø weltweit |
---|
Diabetes * | 4,20% | 8,81% |
Tuberkulose | 0,09‰ | 1,34‰ |
HIV / Aids | 0,03% | 0,03% |
* Die Anzahl der Diabetes-Erkrankten bezieht sich nur auf Einwohner im Alter von 20 bis 79 Jahren.
Kinderimpfungen
| Estland | Ø weltweit |
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Masern | 89,0% | 81,7% |
Hepatitis B | 0,08% | 0,08% |
DTP * | 9,00% | 8,14% |
* DTP ist eine dreimalige kombinierte Grundimpfung gegen Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten) und Tetanus, die Kinder bis zum Alter von 23 Monaten erhalten sollten.
In Estland sind noch 29,7% aller über 15-Jährigen Raucher.
Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung durch Ärzte und Krankenhäuser in Estland ist überdurchschnittlich gut, erreicht jedoch nicht den Durchschnitt, der beispielsweise innerhalb der EU erreicht wird. Pro 1000 Einwohner stehen im Land 4,6 Krankenhausbetten zur Verfügung. Der weltweite Mittelwert liegt hier bei 2,9 Betten. Innerhalb der EU stehen 4,6 Betten für jeweils 1000 Einwohner zur Verfügung.
Mit rund 4.610 ausgebildeten Ärzten in Estland stehen pro 1000 Einwohner rund 3,47 Ärzte zur Verfügung. Auch hier wieder der Vergleich: Weltweit liegt dieser Standard bei 1,50 Ärzten pro 1000 Einwohnern und in der EU sogar bei 3,57.
Durch den niedrigen Versorgungsstand kann die Sterblichkeit wesentlicher, bekannter Krankheiten nur in vergleichsweise wenigen Fällen reduziert werden. Nach aktuellem Stand sterben immer noch etwa 15 Prozent aller Menschen, die an Krebs, Diabetes, Herzkreislauferkrankungen oder der Chylomikronen-Retentions-Krankheit (CRD) leiden.
Versorgung mit Trinkwasser
Etwa 96 Prozent der Bevölkerung haben Zugang zu einem unmittelbar vorhandenem, fließendem Trinkwasseranschluss. Zumindest über Quellen und Brunnen in einer Entfernung von maximal 30 Minuten oder angeliefertes Wasser erreichen 100% der Bevölkerung eine Versorgung mit weitestgehend sauberem Trinkwasser. Die Bevölkerung ist damit überdurchschnittlich gut versorgt. Im weltweiten Vergleich haben nur etwa 74% der Bevölkerung einen unmittelbaren Zugang zu geprüftem und immer verfügbaren Trinkwasser. Innerhalb der Europäischen Union liegt dieser Anteil bei 98%. Nur in wenigen Ländern fällt der Anteil auf unter 10%.
Datenbasis
Die obigen Daten entsprechen den Informationen der Weltgesundheitsorganisation, der Global Health Workforce Statistics, UNICEF, State of the World's Children, Childinfo, Global Health Observatory Data Repository und der OECD. Die Fallzahlen zur Verbreitung des Corona-Virus stammen vom European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC).