
Bevölkerungswachstum nach Ländern
Das globale Bevölkerungswachstum ist das Ergebnis aus Geburtsrate und Sterberate. Die Weltbevölkerung steigt stetig an, Im Jahr 2021 erreichte sie mit einer Wachstumsrate von 0,9% eine Gesamtbevölkerung von 7,888 Milliarden Menschen auf unserem Planeten.Deutschland liegt hierbei im letzten Jahrzehnt mit einer Wachstumsrate von weniger als 0,7% recht weit am hinteren Ende des weltweiten Vergleichs. Den letzten großen Schub gab es hierzulande in den 60er und 90er Jahren.
Die Staaten Katar und der Oman (beide Vorder-Asien) liegen dagegen in den vergangenen Jahrzehnten mit Abstand an der Spitze. Hier wurden Zuwachsraten von teils über 10% pro Jahr erreicht, wobei aber die Zuwachsraten in den letzten Jahren bereits wieder zurück gingen.
Bevölkerungswachstum 2012 - 2021

+4% und mehr
-2% und wenigerWeitere Zeiträume:1960 - 20212012 - 20212002 - 20111992 - 20011982 - 1991
Land | Ø Wachstum/Jahr | Wachstum 2012-2021 |
---|---|---|
Äquatorialguinea | 5,28% | 58,50% |
Niger | 3,97% | 41,91% |
Jordanien | 3,83% | 37,80% |
Demokratische Republik Kongo | 3,69% | 38,94% |
Gambia | 3,66% | 38,58% |
Angola | 3,60% | 37,42% |
Irak | 3,57% | 36,51% |
Mali | 3,52% | 37,08% |
Burundi | 3,45% | 35,75% |
Oman | 3,40% | 29,23% |
Tansania | 3,37% | 35,14% |
Gabun | 3,36% | 33,81% |
Tschad | 3,35% | 34,38% |
Sambia | 3,34% | 34,62% |
Jemen | 3,34% | 34,77% |
Somalia | 3,27% | 34,21% |
Burkina Faso | 3,24% | 33,37% |
Benin | 3,23% | 33,59% |
Malediven | 3,21% | 31,27% |
Uganda | 3,20% | 32,68% |
Turks und Caicosinseln * | 3,07% | 32,43% |
Kuwait | 3,02% | 26,91% |
Afghanistan | 2,91% | 28,68% |
Katar | 2,89% | 22,41% |
Nigeria | 2,74% | 27,61% |
Ägypten | 2,62% | 26,43% |
Sudan | 2,59% | 26,15% |
Saudi-Arabien | 2,45% | 23,31% |
Pakistan | 2,37% | 23,56% |
Macau * | 2,23% | 21,73% |
Luxemburg | 2,13% | 20,55% |
Kenia | 2,07% | 19,53% |
Israel | 1,89% | 18,37% |
Philippinen | 1,77% | 17,15% |
Osttimor | 1,73% | 16,59% |
Neuseeland | 1,57% | 16,21% |
Island | 1,56% | 16,15% |
Ecuador | 1,56% | 15,02% |
Türkei | 1,45% | 13,56% |
Australien | 1,41% | 13,00% |
Kasachstan | 1,39% | 13,15% |
Südafrika | 1,34% | 12,42% |
Kambodscha | 1,33% | 12,24% |
Marokko | 1,24% | 11,54% |
Kolumbien | 1,21% | 11,81% |
Indien | 1,19% | 11,20% |
Indonesien | 1,11% | 10,18% |
Kanada | 1,08% | 10,17% |
Costa Rica | 1,07% | 9,94% |
Nepal | 1,06% | 11,29% |
Argentinien | 1,05% | 9,77% |
Schweden | 0,98% | 9,42% |
Schweiz | 0,96% | 8,84% |
Irland | 0,95% | 9,43% |
Vietnam | 0,93% | 8,54% |
Mexiko | 0,91% | 8,04% |
Norwegen | 0,88% | 7,77% |
Sri Lanka | 0,83% | 8,47% |
Brasilien | 0,82% | 7,55% |
Österreich | 0,65% | 6,24% |
Vereinigte Staaten von Amerika | 0,63% | 5,74% |
Vereinigtes Königreich | 0,63% | 5,69% |
Thailand | 0,59% | 5,55% |
Singapur | 0,52% | 2,66% |
Dänemark | 0,50% | 4,74% |
Niederlande | 0,49% | 4,64% |
Belgien | 0,49% | 4,38% |
China | 0,49% | 4,30% |
Hongkong * | 0,47% | 3,68% |
Vereinigte Arabische Emirate | 0,47% | 2,45% |
Frankreich | 0,36% | 3,18% |
Deutschland | 0,36% | 3,44% |
Südkorea | 0,36% | 3,08% |
Finnland | 0,28% | 2,35% |
Slowenien | 0,27% | 2,48% |
Spanien | 0,14% | 1,37% |
Russland | 0,03% | 0,17% |
Kosovo | -0,03% | -1,17% |
Italien | -0,04% | -0,72% |
Polen | -0,08% | -0,83% |
Bermuda * | -0,11% | -1,44% |
Japan | -0,17% | -1,53% |
Portugal | -0,22% | -1,80% |
Ungarn | -0,27% | -2,12% |
Armenien | -0,30% | -3,23% |
Albanien | -0,33% | -3,06% |
St. Kitts und Nevis | -0,36% | -4,56% |
St. Vincent und die Grenadinen | -0,37% | -3,78% |
Griechenland | -0,43% | -3,66% |
Ukraine | -0,43% | -3,95% |
Andorra | -0,52% | -4,12% |
Rumänien | -0,52% | -4,68% |
Serbien | -0,57% | -5,07% |
Bulgarien | -0,66% | -5,86% |
Litauen | -0,78% | -6,26% |
Nördliche Marianen * | -0,85% | -8,88% |
Lettland | -0,89% | -7,37% |
Moldawien | -0,89% | -8,54% |
Kroatien | -0,92% | -8,64% |
Bosnien und Herzegowina | -1,12% | -9,27% |
Puerto Rico * | -1,18% | -10,21% |
Saint Martin * | -1,57% | -13,68% |
Amerikanisch Samoa * | -2,09% | -19,10% |
Marshallinseln | -2,83% | -25,85% |
Die Tabelle zeigt das Wachstum bzw. den Bevölkerungsrückgang in 104 Ländern in den Jahren 2012 bis 2021. Das mit Abstand stärkste Wachstum wurde in Äquatorialguinea verzeichnet und lag bei durchschnittlich 5,28% pro Jahr. Dies entspricht einer Verdoppelung der Einwohnerzahl in nicht einmal 14 Jahren. Insgesamt ist auffällig, dass diese extrem hohen Wachstumsraten gehäuft in kleinen Staaten Vorderasiens auftreten und mit einer überdurchschnittlichen Geburtenrate und einer extrem geringen Sterberate einhergehen. Die Erklärung hierfür liegt in dem sehr geringen Anteil älterer Bevölkerungsschichten. Ältere Einwohner ab 55 Jahren sind praktisch kaum existent und der mit Abstand größte Bevölkerungsteil ist zwischen 25 und 54 Jahre alt.
Eine weitere Häufung von Staaten mit erhöhtem Bevölkerungswachstum tritt in Zentral- und Südafrika auf. Hier liegt der Grund in der außergewöhnlich hohen Geburtenrate, die teils über 50‰ beträgt (=50 Geburten pro 1000 Einwohner und Jahr). Im Jahr 2021 lag der Anteil der unter 15-Jährigen mit Zentralafrika bei 46% (vgl. World Population Datasheet, englisch).
Weltweit liegt die durchschnittliche Geburtenrate seit der Jahrtausendwende bei etwa 22‰. Zudem ist aufgrund der alternden Gesellschaft in den vergangenen 20 Jahren ein spürbarer Rückgang der allgemeinen Sterberate von etwa 20‰ auf rund 10‰ in den stark wachsenden Ländern zu verzeichnen.
Der umgekehrte Fall wird am anderen Ende der Tabelle deutlich, an dem sich überproportional viele osteuropäische Staaten befinden. Die Sterberate ist in diesem Ländern in den vergangenen Jahrzehnten höher als die Geburtenrate gewesen. Auch spielt in dieser Region die Abwanderung eine größere Rolle, als z.B. in westeuropäischen oder asiatischen Ländern.
Betrachtet man das Bevölkerungswachstum auf lokaler Ebene, also z.B. für einzelne Länder, so kommt hier die Migrationsrate als Faktor für Veränderungen hinzu. Denn durch Ein- und Auswanderung verändert sich die Bevölkerungszahl zusätzlich.
Klicken Sie auf einen der Ländernamen in der Tabelle, um sich weitere Angaben zum jeweiligen Land anzeigen zu lassen.

Weltweit liegt die durchschnittliche Geburtenrate seit der Jahrtausendwende bei etwa 22‰. Zudem ist aufgrund der alternden Gesellschaft in den vergangenen 20 Jahren ein spürbarer Rückgang der allgemeinen Sterberate von etwa 20‰ auf rund 10‰ in den stark wachsenden Ländern zu verzeichnen.
Der umgekehrte Fall wird am anderen Ende der Tabelle deutlich, an dem sich überproportional viele osteuropäische Staaten befinden. Die Sterberate ist in diesem Ländern in den vergangenen Jahrzehnten höher als die Geburtenrate gewesen. Auch spielt in dieser Region die Abwanderung eine größere Rolle, als z.B. in westeuropäischen oder asiatischen Ländern.
Betrachtet man das Bevölkerungswachstum auf lokaler Ebene, also z.B. für einzelne Länder, so kommt hier die Migrationsrate als Faktor für Veränderungen hinzu. Denn durch Ein- und Auswanderung verändert sich die Bevölkerungszahl zusätzlich.
Klicken Sie auf einen der Ländernamen in der Tabelle, um sich weitere Angaben zum jeweiligen Land anzeigen zu lassen.
Bevölkerungswachstum weltweit
In den letzten 2000 Jahren stieg die Bevölkerungszahl fast durchgehend nur langsam und konstant an. Noch vor 350 Jahren gab es lediglich eine halbe Milliarde Menschen auf der Erde. Mit der "Industriellen Revolution" startete gegen Ende des 18. Jahrhunderts jedoch ein unvergleichlicher Anstieg der Bevölkerungszahlen. Durch zahleiche technische und chemische Entwicklungen wie z.B. Medizin oder Düngemittel sank die Sterberate drastisch. Gleichzeitig gab es in weiten Teilen der Bevölkerung eine verbesserte Versorgung mit Nahrungsmitteln, die auch die Zukunft des Nachwuchses sicherte und damit zu einer erhöhten Geburtenrate führte. Das Bevölkerungswachstum stieg von zuvor 0,3% sprunghaft auf bis zu 0,8% an. Allein in den darauf folgenden 300 Jahren wuchs die Weltbevölkerung von 0,5 auf über 3 Milliarden Menschen.Betrachtet man allerdings die jüngere Zeit, so flacht die Kurve wieder ab. Der folgende Graph zeigt die Entwicklung der Weltbevölkerung von 1960 bis 2021. Die exponentielle Entwicklung der Bevölkerung hat nachgelassen und der Graph verläuft nahezu linear. Zu verzeichnen ist lediglich ein minimaler Rückgang der Wachstumsraten.
Gegen Ende des Jahres 2021 gab es auf der Erde 7,89 Milliarden Menschen. Die Wachstumsrate lag bei 0,86 Prozent.

Bevölkerungspyramiden: Unterschiedliches Wachstum
Die Bevölkerung steigt nicht in allen Ländern gleichermaßen. Einen eklatanten Unterschied bemerkt man, wenn man sich die zusammengefassten Alterspyramiden nach Ländern mit unterschiedlicher Wirtschaftsstärke ansieht. Global gesehen sieht die Alterspyramide mit ein paar kleineren Ausreißern bienenstockförmig oder glockenartig aus. Dies liegt an einem ausgewogenen Zuwachs bei den jüngeren Generationen mit einer Geburtenrate von derzeit 16,9 ‰ und einer gleichzeitig hohen, späten Sterblichkeit. Zumindest in Bezug auf die gesamte Weltbevölkerung.Alterspyramide Welt


Länder mit niedrigem Einkommen


Länder mit hohem Einkommen


Im direkten Vergleich der Alterspyramiden wird deutlich, dass sich arme und reiche Länder in ihrem Bevölkerungswachstum massiv unterscheiden. In reichen Ländern erreichen Menschen wesentlich häufiger ein hohes Alter, was an einem ausgeprägten sozialen System, überdurchschnittlicher gesundheitlicher Versorgung und auch finanzieller Stabilität liegt. Nicht nur die Anzahl älterer Menschen steigt, auch das Durchschnittsalter weicht erheblich von dem in weniger entwickelten Ländern ab. Gleichzeitig sorgen aber Leistungsdruck, hohe Lebenshaltungskosten und fehlende evolutionsbedingte Notwendigkeit für einen Rückgang der Geburtenraten. Der Großteil der Bevölkerung ist heute zwischen 30 und 50 Jahre alt, während die Unter-20-Jährigen auffällig unterrepräsentiert sind. In Ländern wie Deutschland wird diese Konstellation in 10-20 Jahren dazu führen, dass immer weniger Menschen für das aus deren Steuern finanzierte Rentensystem aufkommen müssen.
In armen Ländern hat die Alterspyramide dagegen eine Pagodenform, also eine verbreiterte Pyramide mit überproportional ansteigenden jüngeren Jahrgängen. Durch höhere und frühere Sterblichkeit bleiben die älteren Einwohner deutlich in der Minderzahl. Gleichzeitig fehlen oft soziale Systeme und finanzielle Absicherungen der Bevölkerung, die man somit nur aus dem Kreis der eigenen Familie erhält. Große Familien mit vielen Kindern bedeuten in der Zukunft auch eine größere wirtschaftliche Sicherheit, was zu einer erhöhten Geburtenrate führt. In den meisten ärmeren Ländern spielen Familienverbände eine viel wesentlichere Rolle, als in reichen Ländern. Kinder bleiben meist ein Leben lang räumlich gebunden und sorgen nicht nur für die finanzielle Absicherung, sondern auch für die Pflege im Alter.
* Die gekennzeichneten Länder sind keine eigenständigen und souveränen Staaten, sondern abhängige Territorien anderer Staaten. Vgl. hierzu auch unseren Beitrag Was ist ein Land?
Datenquellen
- World Population Prospects (United Nations Population Division (englisch)
- Population and Vital Statistics Report (United Nations Statistical Division) (englisch)
- Demographic Statistics, Eurostat (englisch)
- International Database, US Census Bureau (englisch)
- Statistics and Demography Programme (Pacific Community) (englisch)
- World Bank Gender Statistics (englisch)
- Statistische Publikationen diverser nationaler Behörden