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Hinduismus

Verbreitung des Hinduismus

Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam die drittgrößte Weltreligion. Ursprünglich kommt der Hinduismus aus dem bevölkerungsreichen Indien, weshalb auch die Verbreitung mit rund einer Milliarde Menschen sehr hoch ist. Und 92% aller Hindus stammen aus Indien. Mit über 3500 Jahren ist er zudem eine der ältesten heute noch verbreiteten Religionen.
Verbreitung Hinduismus



Der Hinduismus (auch als "Sanatana Dharma" bezeichnet) ist eine polytheistische oder henotheistische Religion. Anders, als z.B. im Christentum gibt es keinen einzelnen Gott oder Allvater. Er ist vielmehr ein Komplex verschiedenartig geprägter Traditionen und Religionen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt und überlagert haben. Die größten hinduistischen Strömungen sind der Vishnuismus, der Shaktismus und der Shivaismus.

LandVerbreitungabsolut
Indien79,8 %1.137.769.000
Nepal81,3 %24.418.000
Bangladesch9,6 %16.258.000
Indonesien1,7 %4.654.000
Pakistan2,0 %4.628.000
Vereinigte Staaten von Amerika1,0 %3.319.000
Sri Lanka12,6 %2.792.000
Malaysia6,3 %2.115.000
China0,1 %1.426.000
Vereinigtes Königreich1,3 %875.000
Mauritius48,5 %614.000
Kuwait8,3 %353.000
Vereinigte Arabische Emirate3,6 %337.000
Katar12,0 %323.000
Singapur5,2 %284.000
Trinidad und Tobago18,2 %278.000
Fidschi27,9 %258.000
Oman5,3 %240.000
Guyana28,4 %228.000
Bhutan22,1 %172.000
Suriname27,4 %168.000
Bahrain9,8 %143.000
Neuseeland2,1 %108.000


Phasen der Verbreitung

Die ältesten Erkenntnisse zum Hinduismus gehen mit den Vorvedischen Religionen bis in das 3. Jahrtausend v. Chr. zurück. Innerhalb Indiens fand die Ausbreitung des Hinduismus zunächst langsam statt und erst im 12. Jahrhundert n. Chr. verdrängte er den vorherrschenden Buddhismus auf den zweiten Platz. Noch bis heute vermischen sich allerdings in vielen Ländern hinduistische und buddhistische Traditionen.

In den benachbarten Ländern Südostasiens stiegen die Anhängerzahlen in den ersten 600 Jahren nach Christus stetig an. In Burma, Kambodscha und Malaysia spielten Handelsrouten eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung hinduistischer Gemeinden. In vielen dieser Regionen wurde der Hinduismus allerdings später wieder weitgehend vom Buddhismus abgelöst.

Auffällig sind auch hinduistischen Anteile in den Ländern, die am Anfang des 20. Jahrhundert zum Britische Weltreich gehörten. Auch Indien gehörte von 1858 bis 1947 dazu, weshalb zahlreiche Händler und Arbeiter in die übrigen britischen Territorien übersiedelten. Ähnliche Hintergründe haben die Verbreitungsgebiete im Nahen Osten und Nordamerika, wohin es seit etwa 30 Jahren zahlreiche indische Arbeiter zog.

Hindu-Dharma auf Bali

Die indonesische Insel Bali spielt bei der Verbreitung des Hinduismus eine Besonderheit. Indonesien hat in seiner Gesamtheit eine deutlich überwiegende muslimische Bevölkerung mit einem Anteil von fast 90%. Nur auf der Insel Bali kehren sich die Verhältnisse um, wo 90% der Bevölkerung der Hindu-Dharma-Religion angehören. Die ersten Hindus gab es hier bereits im 8. Jahrhundert. Zur "Insel der Tausend Tempel" wurde Bali ab dem Jahr 1478, als die vom Islam verdrängten Hindus der benachbarten Insel Java nach Bali übersiedelten.