Die Anhänger der Orthodoxen Kirchen sind ein fast weltweit verbreiteter Zweig des Christentums. Die Gesamtzahl der Orthodoxen wird heute auf rund 300 Millionen Angehörige geschätzt.
Die wesentlichen Gruppierungen der einzelnen Orthodoxen Kirchen sind:
Grundlage der orthodoxen Urgemeinde ist das im Jahr 381 verfasste Glaubensbekenntnis von Konstantinopel. Sie ist eine Abspaltung vom Christentum, die sich überwiegend im östlichen Teil des damaligen Römischen Reiches vollzog. Etwa ab dem 5. Jahrhundert n.Chr. trennten sich die altorientalischen Christen von der römischen Reichskirche. Bis zur offiziellen Trennung der griechisch geprägten Christen von den lateinischen dauerte es jedoch noch rund 600 Jahre.
Ein zentraler Ausdruck des Selbstverständnisses ist die "Vereinigung alles Seienden, dazu bestimmt, alles was da ist, Gott und die Schöpfung, in sich zusammenzuschließen". Im Gegensatz zur römisch-katholischen Kirche lehnen Orthodoxe den Papst als oberste, unfehlbare Instanz ab. Ebenso ist die unbefleckten Empfängnis Marias und das Fegefeuer kein Teil der Lehre. Neben der Bibel stehen zudem Texte der Kirchenväter eine weitaus größere Rolle. Stattdessen werden Heilige, Reliquien oder Bilder kaum verehrt.
Orthodoxe gehören fast immer einer selbstverwalteten kirchlichen Organisation an, deren Gesamtheit sich allerdings als untrennbare Einheit sieht. So gibt es zwar zahlreiche autokephale Kirchen, deren Anhänger sprechen jedoch stets von der "Kirche der Orthodoxie" als gesamtorthodoxes Bekenntnis. Hierin ist auch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl begründet, wodurch sich die Anhänger der einzelnen Kirchen ebenfalls als unteilbare Einheit betrachten. Alle orthodoxen Kirchen orientieren sich gleichsam an den Beschlüssen der 7 ökumenischen Konzile (325 bis 787 n.Chr.). Vor diesem Hintergrund sind auch Bezeichnungen wie "russisch-orthodox" oder "griechisch-orthodox" vorwiegend organisatorisch zu sehen und bedeuten kein abweichendes Glaubensverständnis.