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Christentum

Protestanten

Die Protestanten sind Anhänger des Christentums, die sich jedoch vom ursprünglich römisch-katholischen Christentum gelöst haben. Sie unterteilen sich in zahlreiche eigenständige Kirchen, die nicht dem Pabst unterstehen. Mit rund 900 Millionen Protestanten bilden sie die zweitgrößte Gruppierung innerhalb des Christentums.

Zu den protestantischen Kirchen und Glaubensrichtungen zählen vor allem:


Die Protestanten sind keine einheitliche kirchliche Glaubensrichtung mit gemeinsamen Vorstellungen. Vielmehr ist der Protestantismus ein Sammelbegriff für alle christlichen Religionen, die sich aus Protest von der zuvor römisch-katholischen Kirche abspalteten. Die größten protestantischen Gruppierungen sind heute Lutheraner, Reformierte Christen, Anglikaner und Baptisten. Seit der Reformation entstanden aber zahllose weitere Kirchen und Gemeinschaften, die zwar alle dem Christentum angehören, für sich jedoch unabhängig sind.

Verbreitung Protestanten



LandVerbreitungabsolut
Deutschland27,9 %23.212.000
Brasilien10,7 %22.933.000
Schweden87,0 %9.062.000
Südafrika13,5 %8.018.000
Mexiko5,0 %6.335.000
Simbabwe38,0 %6.078.000
Philippinen5,1 %5.808.000
Dänemark81,0 %4.744.000
Norwegen82,1 %4.440.000
Finnland78,4 %4.344.000
Peru12,5 %4.214.000
Papua-Neuguinea37,2 %3.701.000
Armenien93,6 %2.612.000
Haiti19,9 %2.278.000
Niederlande12,0 %2.104.000
Ecuador10,4 %1.851.000
Kanada4,8 %1.836.000
Ruanda12,2 %1.642.000
Myanmar3,0 %1.614.000
Nicaragua23,2 %1.589.000
Australien5,6 %1.439.000
Ungarn13,8 %1.340.000
Republik Kongo22,3 %1.301.000
Jamaika46,0 %1.301.000
Benin8,2 %1.066.000
Costa Rica13,7 %706.000
Uganda1,5 %688.000
Neuseeland10,2 %523.000
Fidschi44,2 %409.000
Lettland19,6 %369.000
Island79,7 %297.000
Burundi2,3 %289.000
Salomonen31,3 %222.000
Trinidad und Tobago13,5 %206.000
Bahamas46,4 %189.000
Vanuatu54,9 %175.000
Georgien3,9 %145.000
Estland9,9 %132.000
Samoa57,4 %126.000
Bulgarien1,1 %76.000
Belize18,4 %74.000
Tonga64,1 %68.000
Barbados22,1 %62.000
Grönland96,0 %54.000
Guyana6,7 %54.000
Föderierte Staaten von Mikronesien41,1 %46.000
Kiribati35,5 %46.000
Jungferninseln (US)42,0 %44.000
Färöer-Inseln83,8 %44.000
Antigua und Barbuda38,5 %36.000
Kaimaninseln51,3 %35.000
Kap Verde5,1 %30.000
St. Lucia16,4 %29.000
St. Vincent und die Grenadinen28,0 %29.000
Turks und Caicosinseln62,8 %28.000
São Tomé und Príncipe12,4 %28.000
Moldawien1,0 %26.000
Grenada19,4 %24.000
Ålandinseln78,3 %23.000
Amerikanisch Samoa50,0 %23.000
Litauen0,8 %22.000
Dominica21,8 %16.000
Jungferninseln (UK)50,7 %16.000
Bermuda23,8 %15.000
Marshallinseln28,6 %12.000
Tuvalu98,4 %11.000
Anguilla46,6 %9.000
Nauru60,4 %8.000
Curaçao4,9 %7.000
Cookinseln62,8 %5.000
Albanien0,1 %4.000
Karibische Niederlande16,0 %4.000
Sint Maarten6,2 %3.000
Aruba1,8 %2.000
Montserrat31,2 %2.000
Niue70,0 %1.000
Seychellen1,2 %1.000
Tokelau60,0 %1.000
Palau5,3 %1.000
Liechtenstein1,3 %500
Norfolkinsel3,2 %100
Pitcairninseln100,0 %100


Entstehungsgeschichte

Der Protestantismus hat seine Ursprünge im Europa des 16. Jahrhunderts. Die Reformationszeit begann im Jahr 1517 mit Martin Luther, der seine 95 Thesen in Wittenberg (Deutschland) veröffentlichte. Luther war damit der erste, der die katholische Kirche öffentlich kritisierte und sich vor allem gegen Ablassbriefe, das Zölibat und den Kirchenstaat aussprach. Zudem forderte er später in 3 umfangreichen Schriften, dass der Staat weitere Aufgaben im Sozial- und Bildungswesen übernehmen müsse, weil die damalige römische Kirche zu einer Reform nicht fähig sei.

Während des 16. Jahrhunderts griffen mehrere Geistliche in ganz Europa Luthers Anliegen auf. Eine zweite Reformation ging von Johannes Calvin in Basel und Genf aus. Auch in Schottland bildete sich ausgehend von John Knox eine protestantische Bewegung. In den Niederanden ging sie von Jacob Praepositus in Antwerpen aus.

Mit dem Protestantismus wendete man sich nicht von den Grundzügen der christlichen Lehre ab. Vielmehr wollte man zunächst die Trennung von Kirche und Staat bezwecken und allgemein kritisierte Praktiken wie Ablassbriefe zur Finanzierung der Kirche verbieten. Nach einer schwierigen Phase, die sogar zu Religionskriegen führte, etablierten sich schließlich die neuen Glaubensrichtungen parallel zur römischen Kirche. Um nicht zu viele Anhänger zu verlieren, musste schließlich die römisch-katholische Kirche selbst umfangreiche Reformen durchführen.