
Mitglieder der GUS:
Gemeinschaft unabhängiger Staaten
Die GUS ist ein Staatenbündnis aus zurzeit zehn Mitgliedsländern, die 1991 aus den vorigen Republiken der Sowjetunion entstand und allesamt in Asien bzw. Osteuropa liegen.Die zehn Teilrepubliken umfassen heute ein Gebiet von 21,46 Millionen km² und etwa 245,03 Millionen Menschen (3,1% der Weltbevölkerung).

Land | Beitritt | Einwohner | Fläche |
---|---|---|---|
Armenien | 1991 | 2,79 Mio | 30.000 km² |
Aserbaidschan | 1991 | 10,14 Mio | 87.000 km² |
Belarus | 1991 | 9,34 Mio | 208.000 km² |
Kasachstan | 1991 | 19,00 Mio | 2.725.000 km² |
Kirgisistan | 1991 | 6,69 Mio | 200.000 km² |
Moldawien | 1991 | 2,62 Mio | 34.000 km² |
Russland | 1991 | 143,45 Mio | 17.098.000 km² |
Tadschikistan | 1991 | 9,75 Mio | 141.000 km² |
Turkmenistan | 1991 | 6,34 Mio | 488.000 km² |
Usbekistan | 1991 | 34,92 Mio | 447.000 km² |
Entstehung der GUS
Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden im Dezember 1991 die zuvor 15 sowjetischen Unionsrepubliken in die Unabhängigkeit entlassen. Noch im selben Monat gründeten die ehemaligen Republiken Russland, Weißrussland (Belarus) und die Ukraine die "Gemeinschaft Unabhängiger Staaten". Weitere 8 folgten gegen Ende des selben Monats: Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgistan, Moldawien (Moldau), Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan. Georgien war nur von 1993 bis 2009 Mitglied im Verbund.Die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland waren zwar zuvor ebenfalls Teil der Sowjetunion, traten aber nie in die GUS ein.
Die Auflösung der Sowjetunion bedeutete für die vormaligen Partner einen wirtschaftlichen und militärischen Nachteil gegenüber den westlichen Staaten Europas. Auch bestanden noch zahlreiche Verquickungen mit den Handelspartnern innerhalb der ehemaligen Sowjetunion. Grundlegendes Ziel war zunächst eine wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit, sowie gegenseitige Unterstützung.
Sinkende Bedeutung und Akzeptanz
Durch unterschiedliche politische und ideologische Entwicklungen wurden letztendlich nur wenige Ziele umgesetzt. So beteiligten sich Moldawien und die Ukraine nicht an Sicherheitsabkommen. Eine geplante Zollunion wurde gar nicht erst umgesetzt. Mit steigender Dominanz Russlands nahmen auch weitere Partner zunehmend Abstand. Mit der Aufnahme zahlreicher ehemaliger Ostblockstaaten in die Europäische Union verlagerten sich auch die Handelsinteressen der westlicheren GUS-Staaten. Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Weißrussland und die Ukraine sind über Handelsabkommen mittlerweile stark mit der EU verbunden - dem einstigen Gegner und dem eigentlichen Grund des Bündnisses. Georgien hat die GUS bereits anlässlich des Krieges um Südossetien verlassen. Die Annexion der Krim war für die Ukraine der Grund des Ausstiegs.Dass auch Russland den Zerfall der GUS mittlerweile nicht mehr aufhalten kann, ist an der Gründung der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) zu erkennen, die 2014 von Russland, Belarus und Kasachstan als offensichtlicher Ersatz ins Leben gerufen wurde.