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Internationaler Tourismus

Internationaler Tourismus: Die beliebtesten Länder

Im Jahr 2020 reisten weltweit 2,40 Milliarden internationale Touristen in andere Länder. Über immerhin 12,45 Millionen ausländische Gäste durfte sich auch Deutschland freuen, was zu rund 51,10 Milliarden Euro an Einnahmen und einem 9. Platz im weltweiten Vergleich führte.

Den Spitzenplatz belegte Frankreich mit 117,11 Millionen Touristen.

Der seit Jahrzehnten unaufhaltsam wachsenden Branche setzte die Covid19-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 allerdings deutlich zu. Reisebeschränkungen sorgten für massive Rückgänge.
Die hier dargestellte Auswertung basiert auf den Daten der World Tourism Organization (englisch) für das Jahr 2020 und listet die beliebtesten 39 Länder auf. Sowohl die Anzahl der Touristen, als auch die Einnahmen gelten für den internationalen Reiseverkehr, schließen also keine inländischen Reisenden ein. Als Tourist gilt hierbei jeder Gast, der mindestens eine Nacht im Land verbrachte.

Tourismus

Drastische Einbrüche durch Corona

In nahezu allen Ländern wurden in den Jahren 2020 und 2021 massive Reisebeschränkungen erlassen, die international für hohe Umsatzeinbußen und erheblich niedrigeren Touristenzahlen sorgten. Allein in Deutschland sind die Besucherzahlen im Vergleich zum Jahr 2019 um 60-70% zurück gegangen. Ein ähnlich drastisches Bild zeichnet sich in nahezu allen Ländern ab. Teilweise gab es Rückgänge auf unter 5%.

Im Moment liegen zudem noch nicht alle Daten vor. Erst 129 Länder haben durch ihre nationalen Tourismusbehörden die Umsätze und Besucherzahlen für das Jahr 2020 gemeldet. Diese Seite basiert somit nur auf den bis heute veröffentlichten Daten.

Die beliebtesten Reiseländer

FlugreisenAuffallend ist, dass sich der Tourismus in weiten Teilen Afrikas und selbst im kulturell so interessanten Südamerika sehr in Grenzen hält. Hingegen werden zahlreiche europäische Länder recht oft von Ausländern besucht, was vor allem in der geografischen Nähe zu anderen Ländern begründet ist. Je niedriger die Reisekosten sind, desto attraktiver werden die Ziele gerade für umliegende Industrienationen.

Bei genauerer Betrachtung der Zahlen fällt zudem auf, dass die USA (Platz 3) angesichts ihrer Größe zwar nur vergleichsweise moderate Touristenzahlen für sich verbuchen konnten, dafür aber erhebliche Einnahmen hatten. Pro Reisendem wurden hier 1.637 Euro verbucht. Dies ist ein Gewinn, den sonst nur 24 Länder überbieten konnten.

Platz LandTouristen
(in Mio)
Einnahmen
(in Mrd €)
Einnahmen
pro Tourist
Anteil Brutto-
inlandsprodukt
1Frankreich117,131,48 €269 €1,2 %
2Mexiko51,110,02 €196 €0,9 %
3USA45,073,72 €1.637 €0,4 %
4Italien38,417,91 €466 €1,0 %
5Ungarn31,63,70 €117 €2,3 %
6Kroatien21,64,93 €228 €8,2 %
7Türkei16,012,06 €755 €1,7 %
8Österreich15,113,45 €891 €3,2 %
9Deutschland12,451,10 €4.105 €1,4 %
10Jungferninseln (US)8,60,60 €70 €16,3 %
11Arabische Emirate8,121,55 €2.666 €5,9 %
12Griechenland7,45,42 €732 €2,9 %
13Niederlande7,39,57 €1.317 €1,1 %
14Russland6,44,34 €683 €0,3 %
15Macau5,98,27 €1.402 €31,3 %
16Rumänien5,01,41 €281 €0,6 %
17Bulgarien5,01,57 €315 €2,1 %
18Malaysia4,32,96 €684 €0,9 %
19Portugal4,29,21 €2.189 €4,1 %
20Japan4,19,98 €2.424 €0,2 %
21Indonesien4,13,09 €763 €0,3 %
22Südafrika3,92,38 €612 €0,6 %
23Puerto Rico3,92,56 €659 €2,7 %
24Vietnam3,82,83 €737 €0,9 %
25Belarus3,60,47 €132 €0,8 %
26Hongkong3,628,63 €8.021 €8,9 %
27Ukraine3,40,60 €178 €0,3 %
28Marokko2,83,95 €1.410 €3,2 %
29Albanien2,71,09 €409 €6,8 %
30Belgien2,66,52 €2.523 €1,3 %
31Südkorea2,510,31 €4.093 €0,7 %
32Australien1,822,97 €12.565 €1,7 %
33Norwegen1,41,92 €1.376 €0,5 %
34Finnland0,91,54 €1.717 €0,6 %
35Katar0,612,54 €21.539 €8,0 %
36Luxemburg0,53,90 €7.428 €5,2 %
37Äthiopien0,52,00 €3.857 €2,1 %
38Bermuda0,10,08 €1.601 €1,3 %
39Moldawien0,00,31 €10.687 €2,6 %

Deutschland ist Reiseweltmeister

Mit sagenhaften 99.533.000 Auslandsreisen im Jahr 2020 lag Deutschland an erster Stelle. Jeder Urlauber gab dabei durchschnittlich 890 Euro aus. Auf dem zweiten Platz folgt die USA mit ebenfalls stattlichen 60.549.898 Auslandsaufenthalten und Ausgaben in Höhe von 706 Euro pro Kopf. Bedenkt man, dass China und die USA eine erheblich größere Einwohnerzahl haben, liegen die Deutschen also sehr gut im Rennen. Die meisten von uns bleiben übrigens während des Urlaubs in Europa. Die Lieblingsziele der Deutschen waren in den vergangenen Jahren Italien, Spanien mit der Balearen-Insel Mallorca und Österreich. Zunehmend im Trend sind auch Länder in Südost-Europa.

International gesehen nimmt der Anteil asiatischer Gäste seit einigen Jahren spürbar zu. Vor allem Chinesen, Südkoreaner und Taiwanesen sieht man in immer mehr Ländern, wobei traditionell deutlich mehr Länder während eines Urlaubs bereist werden, als es bei den Deutschen üblich ist. Da in den allermeisten Fällen der Urlaub auch nicht länger ausfällt, verkürzt sich somit die Zeit, die an einzelnen Urlaubsorten verbracht wird. Gleichzeitig steigen durch häufige Ortswechsel auch die durchschnittlichen Kosten pro Person.

Boomender Tourismus und Einbruch im Jahr 2020

Entwicklung des weltweiten Tourismus

Zwischen 1995 und 2019 entwickelte sich der internationale Tourismus nahezu stetig nach oben. Allein in diesen 24 Jahren verzeichnete man einen Anstieg der Besucherzahlen um über 130 Prozent. Lediglich in den Jahren nach dem 11. September 2001 und zur Wirtschaftskrise im Jahr 2008 sind nennenswerte Einbrüche zu verzeichnen. Der bisher massivste und bislang nie vorgekommene weltweite Einbruch begann im Frühjahr 2020, als die ersten Reisebeschränkungen und -verbote aufgrund der Corona-Pandemie verhängt wurden. Der Graph zeigt die weltweite Entwicklung der Besucherzahlen in Millionen Touristen.

Ein Blick auf die Kosten

Die erhobenen Einnahmen und Ausgaben pro Tourist können naturgemäß nur das abbilden, was statistisch auch erfassbar ist. Fährt ein Urlauber mit einem Wohnmobil quer durch Europa und bezahlt dabei stets bar in Euro, so sind diese Ausgaben kaum messbar.

Ein solcher Reisender wird nirgends registriert und auch die Ausgaben lassen sich nur einem Herkunftsland zuschreiben, wenn Kreditkartenzahlungen oder Bargeldabhebungen es zulassen.

In die Reisekosten werden zudem auch Transferpreise wie z.B. für Flüge eingerechnet. Dies gilt allerdings nur für die Flüge, deren Fluggesellschaften auch im Zielland sitzen. Länder mit vielen eigenen Fluggesellschaften und guten internationalen Anbindungen generieren also höhere Einnahmen, als kleinere Länder. Dass z.B. Bulgarien pro Reisendem nur 315 Euro einnimmt, hängt auch damit zusammen, dass das Land mit nur einer eigenen und verhältnismäßig kleinen Airline keine wesentlichen Passagierzahlen erzielt. Landet ein Ausländer mit der Lufthansa oder einer anderen nicht-bulgarischen Airline in Sofia, so zählen die Flugkosten nicht zu den touristischen Einnahmen. Landet stattdessen ein Flugreisender mit Air France in Frankreich, Thai Air in Thailand oder American Airlines in den USA, so zählt das Flugticket dazu. Zudem sind vielen europäischen Ländern die Einnahmen alleine dadurch geringer, dass die Anreise oftmals mit dem Auto oder der Bahn erfolgt.


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