Laenderdaten.info
Erdbeben

Tsunamis: gefährliche Wassermassen

Als Folge von Erdbeben und Vulkanen bewegen sich nicht nur Landmassen, sondern auch oft auch Wassermassen. Je heftiger die Verdrängung ausfällt, umso stärker sind auch die auf offener See kaum sichtbaren Tsunamis. Erst in seichteren Gewässern türmen sich die Wellen dutzende Meter auf und verursachen teils heftigste Schäden beim Auftreffen auf Land.



Auf weiteren Seiten:
Vulkane
Erdbeben
Tropenstürme

Darum sind Tsunamis so gefährlich

Tsunamis sind mächtige Wellen im Meer, die meist durch Erdbeben, Vulkanausbrüche oder Erdrutsche verursacht werden. Diese Flutwellen verdrängen große Wassermenge im Meer, sind dabei aber noch kaum an der Oberfläche zu sehen. Ein Tsunami auf dem offenen Ozean kann bei einer Wellenhöhe von nur einem Meter eine Geschwindigkeit von bis zu 500 km/h erreichen. Erst in küstennahen, flachen Gewässern werden die Wassermassen gebremst und türmen sich auf viele Metern auf.

Tsunamis auf dem offenen Ozean bewegen hierbei riesige Wassermassen, die sich wellenförmig über ganze Ozeanbecken ausbreiten. Dies macht sie beim Auftreffen an Land besonders gefährlich, weil sie durch die Größe der Flutwellen mit hoher Geschwindigkeit weit ins Landesinnere laufen.

Die große Wassermenge ist nicht die einzige Gefahr. Durch die enorme kinetische Energie werden an Land Schutt, Sedimente und sogar Gebäude und Fahrzeuge mitgerissen und bei starken Ereignissen teils kilometerweit ins Landesinnere geschoben. Während ein Mensch selbst in der Strömung oft noch schwimmen und überleben könnte, kommt es infolge der Verletzungen durch Treibgut zu den meisten Todesopfern.

Die "negative Welle"

Vor einem herannahenden Tsunami zieht sich das Wasser zurück. Gerade an flachen Stränden ist dies besonders deutlich zu beobachten und findet etwa 5 bis 10 Minuten vor dem Eintreffen der ersten Flutwelle statt.

Durch die große mitgeführte Wassermenge ist die Tsunamiwelle äußerst langwellig, dabei jedoch bei nur geringer Höhe sehr schnell. Im flachen Wasser verkürzt sich nun die Wellenlänge, während die Wellenhöhe zunimmt. Durch die Wellencharakteristik erreicht das Wellental vor dem Tsunami zuerst die Küste. Dies entzieht der Umgebung Wasser, das sich im nachfolgenden Wellenberg ansammelt. Sichtbar wird dies, wenn die Wasserlinie zurückweicht.

Wellenberg und Wellental haben in der Physik annähernd die selbe Größe - was allerdings in diesem Fall durch die auflandige Geschwindigkeit nur im Ansatz korrekt ist. Somit ist an der Distanz, um die sich das Wasser zurückzieht ungefähr erkennbar, wie lang die erste Flutwelle sein wird. Bei schweren Tsunamis können dies mehrere Kilometer sein.

Die folgenschwersten Tsunamis der letzten 2000 Jahre

Die größte bisher gemessene Flutwelle erreichte ein "Megatsunami" 1958 in der Lituya Bay in Alaska. Durch einen massiven Felsrutsch auf der einen Seite des Fjords entstand eine 524 Meter hohe Flutwelle auf der anderen Seite. Der Fjord war allerdings nur 3 km breit.

Anders als bei Vulkanen und Erdbeben sind die Auswirkungen von Tsunamis oftmals über große Gebiete verteilt. Bei dem wohl bekanntesten Tsunami im Dezember 2004 vor der Küste Indonesiens und Thailands entstand eine Flutwelle, die Todesopfer in 17 Ländern forderte. Die Welle erreichte eine Höhe von bis zu 50 Metern Höhe und erreichte sogar den afrikanischen Kontinent.

Datum UrsprungslandRegionFlutwelleTodesopferGesamtschaden
26.12.2004Indonesien
26.12.2004: Off W. Coast Of Sumatra
Westlich der Küste von Sumatra50 m227.899
01.11.1755Portugal
01.11.1755: Lisbon
Lissabon18 m50.000
28.09.2018Indonesien
28.09.2018: Sulawesi
Sulawesi11 m4.340
11.03.2011Japan
11.03.2011: Honshu Island
Honshu Insel39 m18.431
15.06.1896Japan
15.06.1896: Sanriku
Sanriku38 m27.122
27.08.1883Indonesien
27.08.1883: Krakatau
Krakatau41 m34.417
21.05.1792Japan
21.05.1792: Shimabara Bay, Kyushu Island
Shimabara Bucht, Kyushu Insel55 m15.000
22.05.1960Chile
22.05.1960: Southern Chile
Süd-Chile25 m2.226
07.12.1944Japan
07.12.1944: Off Southeast Coast Kii Peninsula
Südöstlich der Halbinsel Kii10 m1.223
12.12.1992Indonesien
12.12.1992: Flores Sea
Floresmeer26 m1.169
22.12.2018Indonesien
22.12.2018: Krakatau
Krakatau85 m437
24.04.1771Japan
24.04.1771: Ryukyu Islands
Ryukyu Inseln85 m13.486
05.08.2018Indonesien
05.08.2018: Bali Sea
Balisee2 m560
30.12.1703Japan
30.12.1703: Off Sw Boso Peninsula
Südwestlich der Halbinsel Boso11 m5.233
20.09.1498Japan
20.09.1498: Enshunada Sea
Enshunada Meer10 m5.000
28.10.1707Japan
28.10.1707: Nankaido
Nankaido25 m5.000
02.03.1933Japan
02.03.1933: Sanriku
Sanriku29 m3.022
24.12.1854Japan
24.12.1854: Nankaido
Nankaido28 m3.000
28.12.1908Italien
28.12.1908: Messina Strait, Ionian Sea
Straße von Messina, Ionisches Meer13 m2.000
28.10.1707Japan
28.10.1707: Enshunada
Enshunada11 m2.000


Tropische Wirbelstürme weltweitDie größten tropischen Wirbelstürme weltweitEntstehung von tropischen Stürmen und Liste der am häufigsten betroffenen Länder
Aktuelle Erdbeben weltweitDie schwersten Erdbeben weltweitEntstehung von Erdbeben und Liste der folgenschwersten Erschütterungen der letzten Jahrzehnte
Aktive Vulkane und AusbrücheDie stärksten Vulkanausbrüche weltweitEntstehung von Vulkanen und Liste der weltweit heftigsten Ausbrüche